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«Ich wünsche mir mehr Offenheit»

Milenas beruflicher Karriereweg gestaltet sich holprig. Dies obschon sie eine EFZ-Lehre absolviert hat und sich ihre Krankheit nur leicht auf ihre Arbeitsfähigkeit auswirkt. Von Unternehmen wünscht sie sich, dass sie ihr offen und vorurteilsfrei begegnen.

Porträt Milena Schmid | © Private Aufnahme

Milena Schmid wird bei der Jobsuche mit verschiedenen Vorurteilen konfrontiert, so beispielsweise, dass sie viel Unterstützung brauche oder nicht zuverlässig sei. (Private Aufnahme)

Milena lebt mit einer seltenen Krankheit. Zwar konnte sie eine reguläre EFZ-Lehre absolvieren, ist nun aber seit rund vier Jahren auf Stellensuche. Aufgrund ihrer Krankheit ist sie auf einen Rollstuhl angewiesen und ist etwas langsamer, zum Beispiel beim Schreiben und Sprechen. Dadurch benötigt sie zwar im Alltag und bei der Arbeit etwas mehr Zeit, ist aber ansonsten normal leistungsfähig und benötigt keinerlei Unterstützung. Dennoch wird sie manchmal zu Unrecht nicht für ganz voll genommen und macht die Erfahrung, dass ihre Intelligenz aus ihrer leicht schleppenden Sprechweise abgeleitet wird. Auch muss sie bereits früh erkennen, welche unfreiwilligen Weichen durch ihre Behinderung gestellt werden. So sah sie sich gezwungen ihre Erstausbildung abzubrechen und konnte die anschliessende KV-Lehre nur im «halbgeschützten» Rahmen absolvieren; aber immerhin mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ).

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Ein Mann hält den Daumen hoch. | © pexels

Ängste und Risiken dominieren

Da sie nicht im geschützten Arbeitsmarkt bleiben wollte, begab sie sich nach erfolgreichem Lehrabschluss auf Stellensuche. Obwohl sie zwischendurch auch eine längere Anstellung hat, gestaltet sich ihr beruflicher Karriereweg insgesamt schwierig. «Es ist schwer zu sagen, ob es an den Qualifikationen liegt, oder an der Behinderung», so Milena. Das Regionale Arbeitsvermittlungszentrum RAV hat ihr deshalb empfohlen, die Behinderung nicht mehr in der Bewerbung zu erwähnen, da sie Fragen aufwerfen könnte. Dies hilft jedoch nur bedingt, da sich die Behinderung spätestens nach dem ersten Kontakt nicht mehr «verbergen» lässt (lesen Sie dazu auch die Tipps unseres Partners IPT). «Viele haben Angst, dass ich bei der täglichen Arbeit sehr viel Unterstützung brauche oder nicht zuverlässig bin», so Milena. Auch habe sie erlebt, dass die Unternehmen verschiedene Risiken sehen, so zum Beispiel, dass es wegen des Rollstuhls vielleicht bauliche Anpassungen brauche.

Milena ist froh über das Angebot von EnableMe und hofft, auf der Jobbörse bald eine passende Stelle zu finden. Von Unternehmen wünscht sie sich mehr Offenheit und dass sie ihr wenigstens eine Chance geben, statt gleich abzusagen. So könnte sie ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und zeigen, dass sie ihren Job genauso zuverlässig erfüllen kann wie eine Person ohne Behinderung.

Wir danken Milena herzlich für die Offenheit.


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